Die Sust

Sust = Warenlager, Stapellager.

Die Susten standen in der Zeit der Säumerei im Dienst des sicheren Warentransports. Grössere Susten boten auch Unterkunftsmöglichkeiten für Reisende und Saumtiere, Stapelplätze für Waren, Reparaturmöglichkeiten für die Ausrüstung.

Im Wallis gab es ausserordentlich viele Susten. Die meisten Dörfer im Tal verfügten über eine Sust. Ausserdem erfüllten die Susten entlang der Passstrasse wichtige Funktionen. Sie boten Platz für die Lagerung von Transitgütern; die Waren blieben dort geschützt vor Wetter und Diebstahl. Oft wurden sie dort auch gewogen, signiert, manchmal verzollt.

Eine Sust an der Landmauer?
Bis heute fehlen klare Beweise, dass da wirklich eine Sust stand. Der ehemalige Kantonsarchäologe L. Blondel spricht denn auch nur von einer „Scheune aus dem Jahre 1829“.

Merkwürdig ist allerdings, dass man da auf früheren Zeichnungen (seit dem 14. Jahrhundert) ein grosses Tor sieht. Dass hier eine Sust war, dafür spricht Folgendes:
Zwischen Gamsen und Eyholz ist eine Talenge. Bei Überschwemmungen war es wohl schwierig, ja manchmal unmöglich, diese Enge zu passieren. Und so mussten vermutlich in Gamsen die Waren von Wagen auf Lasttiere umgeladen und über Resti und Pt. 9789 nach Eyholz transportiert werden.
Bericht – Die alte Suste an der Gamsamauer

….. Die an der Mauer gelegene, vom Verfall gezeichnete Stallscheune soll wieder in ihrer ursprünglichen Architektur erscheinen. Heli Wyder, Präsident der «Pro Historia Glis», sieht damit die Möglichkeit gegeben, im ehemaligen Nutzbau eine Dokumentations- und Informationsstelle zu schaffen.
Bericht – Suste in Gamsen eingeweiht

Von der Stallscheune zur neuen Suste