Krieg gegen Savoyen

Der Krieg gegen Savoyen von 1342 – 1388

  • 1342-1351 Fehden zwischen Graf Amadeus VI. von Savoyen („Grüner Graf“) und Peter V. von Turn, Freiherr mit Stammsitz Niedergesteln (VS). Adelige aus dem Wallis und dem Berner Oberland ergriffen Partei für die eine oder andere Seite.
  • 1352 Erfolgreicher Feldzug von Graf Amadeus VI. in die Landschaft Wallis. Besetzung der Stadt Sitten.
  • Im Abwehrkampf der Zenden kam es zu Uneinigkeiten. Die oberen Zenden wollten ihre Unabhängigkeit mit Hilfe der Waldstätte zurückgewinnen. Die unteren Zenden (Sitten, Siders, Leuk, Raron und Visp) zählten auf die Hilfe des deutschen Königs (Bittgänge 1354).
  • 1352-1355 Die obersten Zenden (Goms, Mörel und Naters) errichteten in Zusammenarbeit mit den Waldstätten die Sperrmauer von Gamsen.
  • 1388 Nach verschiedenen Fehden, Überfällen, Kriegszügen und Kämpfen kam es zur Entscheidungsschlacht zwischen dem Grafen Amadeus von Savoyen und den oberen Zenden. (Schlacht am Blauen Stein / Mannenwittwoch von Visp 1388). Sieg der Zenden.

„1352 unternahm der Herzog Amadeus VI. von Savoyen gegen die Oberwalliser Gemeinden zwei Feldzüge, denen die demütigenden Friedensschlüsse von Salgesch und Sitten folgten. Die Zenden Goms, Mörel und Naters unterzeichneten den Vertrag von Salgesch nicht, weil sie nach einem Bündnis mit dem Urserntal (1346) Rückhalt bei Uri fanden. Im Jahr des Beistandspaktes mit den Waldstätten 1354 wurde der Landammann von Uri, Freiherr Johannes von Attinghausen, Rektor der obersten Zenden. Da sich Kaiser Karl IV. nach der Ernennung eines Hauptmanns und eines kaiserlichen Vikars, die vom Zenden Goms aber nicht anerkannt wurden, aus der Auseinandersetzung heraushielt, waren die Gemeinden auf sich selbst angewiesen und bauten, wohl auf Anregung der Urner, die „letzin“. Nach dem Zusammenschluss aller Gemeinden von Leuk aufwärts im Jahre 1355 wäre die Mauer wohl nicht mehr an dieser Stelle erbaut worden, obschon die Talenge von Gamsen sich anbot und die unteren Talabschnitte (Raron, Niedergesteln usw.) für ein Refugium weniger geeignet erscheinen mussten“.
(W. Ruppen, Manuskript des Kunstdenkmälerbandes, 1993)

Ein Bau von solchem Ausmass konnte unmöglich von einer Gemeinde oder einem Zenden allein finanziert werden. Man nimmt heute an, dass die Zenden Naters (später Brig genannt), Mörel und Goms die Mauer gebaut und dass die Ritter von Simplon und die Freiherrn von Attinghausen sich am Bau beteiligt haben. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Mauerbau unterschiedliche Techniken angewendet worden sind. Dies spricht dafür, dass da recht verschiedene Equipen gearbeitet haben.